Pfadfinder leisten einen kleinen Beitrag zu einer großen Idee
Für das Klima bleibt das Auto stehen
Wo Mama und Papa die Elfjährige für jeden noch so kurzen Weg gerne chauffiert haben, geht die Fünftklässlerin ab sofort zu Fuß. Nicht weil sie sich fit halten will, sondern weil das Klima geschützt wird, wenn das Auto stehen bleibt.
Ein kleiner Beitrag nur, hinter dem eine große Idee steckt. Der Sinneswandel von Michelle Dargasz trat bei vielen ihrer Pfadfinderfreunde von heute auf morgen ein. Seit einigen Wochen beschäftigt sich der Pfadfinderstamm der St.-Elisabeth-Gemeinde in der Scharnhorststraße mit dem Thema Klimaschutz. „Wir wollten den Kindern einfach mal zeigen, was es bedeutet, wenn die Erde ständig wärmer wird”, erklärt Gruppenleiter Frank Gerber.
Und das Projekt hat Erfolg. „Wir haben gelernt, was die Atmosphäre ist und wie sie darunter leidet, wenn wir sie weiter verschmutzen”, berichtet die zehnjährige Jule Schaft. Mit einem Globus und gefaltener Alufolie demonstrierten Frank Gerber und sein Leiterteam den Kindern die Erderwärmung, die daraufhin gleich zu effektiven Maßnahmen griffen. „Wir fahren jetzt lieber mit dem Fahrrad überall hin und sparen zu Hause auch mehr Strom ein”, freut sich Michelle Dargasz über die ersten kleinen Erfolge in ihrem Alltag.
Vor allem, dass die Erderwärmung bei den Kleinigkeiten des Alltags beginnt, ist den acht bis eljährigen „Wölflingen” aus Deutschlands zweitgrößtem Pfadfinderstamm nun klar. „Man soll beim Kochen immer einen Deckel auf den Topf machen und nicht mit gekippten Fenstern dauernd lüften”, erklärt Jule Schaft, „und man sollte versuchen, viele Lebensmittel aus der Region zu kaufen.”
Die kleinen Klima-Detektive nahmen im Zuge ihres Lernens über den Klimaschutz auch ganz selbstkritisch ihr eigenes Gemeindehaus unter die Lupe. „Die Kinder haben einen ausführlichen Energiespartest im St.-Elisabeth-Gemeindehaus durchgeführt und alle Mängel in einem Brief an den Pfarrgemeinderat zusammengefasst. Mal schauen was sich dort tun wird”, hofft Gruppenleiter Frank Gerer darauf, dass die engagierten Wölflinge auch den Gemeinderat überzeugen können – für ein besseres Klima auf der Welt.
(Quelle: WP Hagen, 05.04.2009)